Learnings, Herausforderungen, Lieblingsfeatures - ein Interview mit Markus Riesch
Markus Riesch ist Leiter der Geschäftsstelle E-Accessibility Bund in der Schweiz. Wie der Schweizer Bund PDF-Barrierefreiheit angeht und wie sie die bisherigen Herausforderungen gemeistert haben, wird er uns beim axes4 Day verraten. Wir haben ihm vorab Fragen zu seiner Rolle dabei gestellt und wollten außerdem wissen, was sein Superuser-Feature von axesWord ist.
Herr Riesch, was ist die Aufgabe der Geschäftsstelle "E-Accessibility Bund" in der Schweiz?
Die Schweizerische Bundesverwaltung besteht aus 7 Departementen und der Bundeskanzlei und hat über 30.000 Mitarbeitende. Die Geschäftsstelle E-Accessibility Bund koordiniert, berät, unterstützt und schult innerhalb der Bundesverwaltung im Bereich der digitalen Barrierefreiheit. Dabei geht es zum einen um den Zugang zu digitalen Behördendienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger. Zum anderen geht es auch um die Förderung eines barrierefreien Arbeitsumfelds der Bundesverwaltung als Arbeitgeberin.
Was genau ist Ihre Rolle bei der Geschäftsstelle „E-Accessibility Bund“?
Ich bin eine Art Accessibility-Botschafter. Ich versuche Bewusstsein bei allen involvierten Stellen zu schaffen. Mangelndes Bewusstsein ist auch nach vielen Jahren immer noch einer der Hauptgründe, weshalb Barrierefreiheit zu wenig Beachtung findet. Die Geschäftsstelle E-Accessibility Bund hat keine Weisungskompetenzen gegenüber den Verwaltungseinheiten. Jede Einheit ist selbst verantwortlich für die Umsetzung der gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben. Wir versuchen sie aber dabei optimal zu unterstützen. Gerade beim Thema PDF-Barrierefreiheit war und ist dies besonders wichtig.
Wir können uns vorstellen, dass der Anfang sehr schwierig war. Wie sind Sie beispielsweise beim Thema PDF-Barrierefreiheit vorgegangen?
Ich beschäftige mich seit zwanzig Jahren mit behindertengerechter Technologienutzung, barrierefreies Webdesign und der Zugänglichkeit von PDF-Dokumenten. Die Erstellung von barrierefreien PDF-Dokumenten ist und bleibt eine der größten Herausforderungen. Öffentliche Verwaltungen haben im Vergleich zu privaten Unternehmen oft einen viel größeren Anteil an Informationen, die im PDF-Format publiziert sind. Auch der Anteil von Word als Quelldokument ist bei Behörden meist viel grösser. Hier haben wir unseren Schwerpunkt gesetzt; Prozesse, Vorlagen und Tools so zu gestalten, dass der Aufwand für Barrierefreiheit möglichst gering ist und die Dokumente in dezentralen Strukturen erstellt werden können.
Apropos Word: Gibt es ein spezifisches Feature, dass Sie oder Ihre Kolleg*innen besonders gerne in axesWord nutzen?
Am liebsten mag ich in axesWord diejenigen Features, welche automatisch im Hintergrund laufen und ein Word-Dokument in ein lesbares, semantisch verständliches und bedienbares PDF-Dokument umwandeln.
Besonders hervorheben möchte ich hier die barrierefreie Umsetzung von Fussnoten. Wir haben überwiegend viele Fussnoten in unseren Dokumenten und hier steigert axesWord die Benutzbarkeit des resultierenden PDF-Dokuments enorm, auch wenn die Person, die das Word-Dokument bearbeitet, aktiv gar nichts am Dokument angepasst hat. Ähnlich verhält es sich mit zusammenhängenden semantischen Elementen, die durch Seitenumbrüche getrennt werden. Auch hier sorgt axesWord dafür, dass diese Elemente im PDF-Dokument als korrekte Einheit definiert werden.
Du willst mehr darüber erfahren, wie sich "E-Accessibility Bund" für Barrierefreiheit einsetzt?
Tag der Dokumentbarrierefreiheit: Use Cases, Praxiswissen, Tools:
axes4 Day 2024 - Ressourcen & Community - axes4