Die Österreichische Finanzmarktaufsicht auf dem Weg zur Dokument-Barrierefreiheit
Anastasia Scoppetta berichtete beim IKT-Forum, welche Schritte die Österreichische Finanzmarktaufsicht gegangen ist, um ihre Dokumente nachhaltig barrierefrei zu gestalten.
800 Webseiten, 5600 Beiträge und rund 4000 Dokumente. „Oh Gott, wie kriegen wir das alles barrierefrei hin?“, fragte sich Anastasia Scoppetta. Sie ist Pressereferentin der Österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) und entwickelte mit einem Projektteam die passende Lösung, wie sie ihren Internetauftritt und ihre Dokumente barrierefrei gestalten können – „und das am besten so schnell und einfach wie möglich“.
Die FMA ist zuständig für die Kontrolle des österreichischen Finanzmarkts und ist außerdem die Bankenabwicklungsbehörde in Österreich. Mit dem Thema digitale Barrierefreiheit ist sie seit dem Relaunch der Webseite im Jahr 2016 konfrontiert. Im Jahr 2020 kam das Thema barrierefreie Dokumente hinzu.
Der erste Schritt
Die FMA hat ein Projektteam gegründet, das sich dem Thema barrierefreie Dokumente angenommen hat. Das Projektteam besteht aus 15 Personen aus unterschiedlichen Teams (Redaktion, Öffentlichkeitsarbeit, IT-Abteilung). „Wir haben sehr viele Rechtstexte, Verordnungen, Berichte, die wir auf die Webseite stellen, die auch oft sehr zeitnah auf die Webseite müssen“, erklärt Anastasia Scoppetta. Deshalb ist es umso wichtiger, dass das Erstellen von barrierefreien Dokumenten schnell geht und ganz einfach in den Workflow integriert werden kann.
Das Team hatte zwei große Aufgaben. Erstens: Die bisher schon veröffentlichten Dokumente nachträglich barrierefrei machen. Zweitens: Prozesse finden, wie die Kolleg:innen ihre Dokumente selbst barrierefrei gestalten können. Rund 250 Mitarbeitende der FMA erstellen Dokumente und mussten demnach bei dem Projekt mitgedacht werden.
Bisherige Dokumente nachträglich barrierefrei machen
Um die bereits bestehenden Dokumente nachträglich barrierefrei zu gestalten war es für das Projektteam zuerst wichtig, die Dokumente zu sichten und zu überlegen, was auch in Zukunft noch relevanter Inhalt sein wird. Die FMA hat sich dazu entschieden, aufgrund der Masse an Dokumenten einen externen Dienstleister zu engagieren, welcher der FMA dabei geholfen hat, die bisherigen Dokumente rückwirkend barrierefrei zu machen.
Besondere Herausforderungen auf inhaltlicher Ebene waren die komplexen Strukturen der Dokumente, mit vielen Fremdwörtern und Abkürzungen. Anastasia Scoppetta erzählt, dass einfache Sprache bis heute ein Thema ist, an dem sie arbeiten und vermehrt auch Schulungen für Kolleg:innen in Redaktionsjobs ermöglichen.
Workflows für barrierefreie Dokumente entwickeln
Außerdem hat das Projektteam Workshops bei einem externen Dienstleister absolviert, um selbst mehr Wissen über das Erstellen von barrierefreien Dokumenten zu erlangen. Im Laufe des Projekts wurde immer deutlicher, dass die FMA ein neues Corporate Design braucht, um die Anforderungen an Barrierefreiheit zu erfüllen. Besonders Kontraste, Schriftarten und Layouts führten immer wieder zu neuen Barrieren.
Als das neue Corporate Design entwickelt wurde, engagierte die FMA einen externen Dienstleister, um Layout-Vorlagen zu erstellen. Diese Vorlagen sollten den Kolleg:innen dabei helfen, barrierefreie Dokumente mit Hilfe von axesWord und axesPDF zu erstellen und vereinheitlichten außerdem den Webauftritt der FMA. Um möglichst viele Kolleg:innen mit den neuen Vorlagen zu erreichen, platziert die FMA das Thema bis heute regelmäßig in der internen Kommunikation.
Fazit
Die Vereinheitlichung der Dokumente und des Webauftritts hat der FMA dabei geholfen, ihren Internetauftritt barrierefreier zu gestalten. Die Beschäftigung mit Barrierefreiheit war kein einmaliges Ereignis und wird ab jetzt in Zukunft immer mitgedacht: Sobald die Neufassung einer Publikation in Planung ist, wird auch über Barrierefreiheit gesprochen. Besonders wichtig ist dabei die Sensibilisierung der Mitarbeitenden, die ebenfalls ein kontinuierliches Projekt sein wird. „Je öfter Tools wie axesWord, axesPDF oder PAC 2024 verwendet werden, umso einfacher ist der Umgang“, schließt Anastasia Scoppetta ab.
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